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Rechtliche Anforderungen an Lagerbehälter mit Ringspaltabdichtungen

Der Gesetzgeber hat für die verschiedenen Tankbauweisen Mindestanforderungen für die Ausstattung der Tanks und die Emissionsminderung festgelegt. Bei der Lagerung von Ottokraftstoffen sind in Europa die Anforderungen der EG-Richtlinie 94/63/EG, die in Deutschland in Form der 20. BImSchV umgesetzt ist, einzuhalten. Darüber hinaus sind in Deutschland bei der Lagerung von organischen Stoffen die Festlegungen der TA-Luft zu beachten.


TA-Luft (2002)


Gültig für Anlagen zur Lagerung von ...

Flüssigen organischen Stoffen


Neuanlagen

  • Die Lagerung organischer Flüssigkeiten (mit Dampfdruck > 1,3 kPa bei 20 °C) ist nur in Festdachtanks mit Anschluss an eine Gassammelleitung oder eine Abgasreinigungsanlage zulässig.

  • Rohöl kann weiterhin in Schwimmdachtanks oder Festdachtanks mit Innenschwimmdecke gelagert werden, wenn das Tankvolumen größer 20.000 m³ ist und eine Emissionsminderung von mindestens 97 % gegenüber einem vergleichbaren Festdachtank ohne innere Schwimmdecke erreicht wird.



Altanlagen

  • Die Lagerung organischer Flüssigkeiten (mit Dampfdruck > 1,3 kPa bei 20 °C), die keines der Merkmale nach Nr. 5.2.6 b) bis d) erfüllen, kann weiterhin in Schwimmdachtanks oder Festdachtanks mit Innenschwimmdecke erfolgen, wenn eine Emissionsminderung von mindestens 97 % erreicht wird. Dies gilt auch für Lagerprodukte mit einem Benzolgehalt bis 1 % (unabhängig vom Dampfdruck). Die Anforderung muss bis 30.10.2007 erfüllt sein.

  • Wenn die gelagerten Flüssigkeiten eines der in Nr. 5.2.6 b) bis d) genannten Merkmale erfüllen, z.B. Benzolgehalt > 1 %, müssen die Tanks innerhalb von 12 Jahren zum Festdachtank mit Anschluss an eine Gassammelleitung oder Abgasreinigungsanlage umgerüstet werden.



Dreifach-Dichtungen anstelle von Tankumbau und Dampfpendelung

Derzeit ist auf verschiedenen Ebenen eine intensive Diskussion über Alternativen zu der in der TA-Luft 2002 geforderten Umrüstung der Schwimmdachtanks zum Festdachtank mit Anschluss an eine Gaserfassung im Gange.

Eine ökologisch und vor allem auch ökonomisch sinnvolle Alternative ist nach unseren Erkenntnisse die Ausstattung der Schwimmdachtanks mit einer dreifach wirksamen Ringspaltabdichtung. In Verbindung mit der bestmöglichen Abdichtung aller weiteren Dachdurchführungen (Peilrohrabdichtung, Dachstützenabdichtung) sind Emissionsminderungsgrade von mehr als 99 % gegenüber einem vergleichbaren Festdachtank ohne innere Schwimmdecke möglich.

Der Umbau zum Festdachtank führt nicht nur zu exorbitanten Kosten, sondern leider auch zu einer viel schlechteren Gesamtbilanz der Emissionen.

Die Erhöhung des Wirkungsgrades durch zusätzliche Dichtungsstufen ist wesentlich zweckmäßiger als der Umbau eines bestehenden Schwimmdachtanks zum Festdachtank.

Der Erfolgsweg ist, die Emissionen an der Quelle zu vermeiden durch die bestmögliche Abdichtung des Schwimmdaches und nicht die Rückverflüssigung unnötig entstandener Dämpfe.


Kostenvergleich:

Imhof Kostenvergleich Umbau Schwimmdachtank zum Festdachtank und Ausrüstung des
Schwimmdachtanks mit Dreifachdichtung.

Die dargestellten Kosten beziehen sich nur auf die jeweilige Nachrüstung des Tanks. Im Falle des Umbaus zum Festdachtank sind zusätzlich enorme Kosten für die Erstellung der Dampfpendelung, Dämpfespeicher und Dämpferückgewinnung sowie die Betriebskosten dieser Anlagenteile zu betrachten.

Es wird deutlich, dass sowohl für die Altanlagen wie auch für Neuanlagen die Anwendung der Dampfpendelung für die Lagerbehälter in der Raffinerie und im Großtanklager der falsche Weg ist. Die sinnvolle Anwendung der Dampfpendelung sowohl aus ökonomischer wie aus ökölogischer Sicht beschränkt sich auf den Bereich der Produktverteilung vom Auslieferungstank zur Tankstelle.



Dreifachdichtungen anstelle von Nachrüstung durch Aluminium Dome

Die Nachrüstung eines externen Schwimmdaches durch einen Aluminium Dome sollte kritisch geprüft werden (siehe hierzu den Beitrag „Aluminium domes under scrutiny“ im Tank Storage Magazin, Juni 2011).

Das Problem der wasserfreien Lagerung von Raffinerieprodukten ist allein durch Sekundärdichtungen mit wassersaugenden Eigenschaften seit vielen Jahren gelöst. (siehe hierzu den Beitrag „Aluminium domes under scrutiny“ im Tank Storage Magazin, Juni 2011).

Die Reduzierung der Einwirkung des Windes kann ebenso durch eine zusätzliche Dichtungsstufe gelöst werden.

Die Hauptursache für hohe Restemissionen wird nicht durch ein weiteres Tankdach bereinigt, sondern im Wesentlichen durch die Darstellung kühler Tankwände (extrem weiße Tankwände, isolierte Tankwände oder beschattete Tankwände).

Dies ist das Resümee umfangreicher praktischer Emissionstests in der Schweiz zwischen 1991 und 1998.

Die Emissionsprobleme der Lagerbehälter für leichtflüchtige Produkte sind danach an der Oberfläche der Flüssigkeit (Schwimmdach und Dichtung) sowie an der Tankwand zu lösen.

Alle weiteren Einrichtungen führen zu hohen Investitionen, zusätzlichen Risiken und Ersatzemissionen außerhalb der Lagerstelle.

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